Sonntag, 29. Juni

Der Sonntag war prall gefüllt mit Programm, Sven teilte mit uns seine „Ode an die Brüderlichkeit“.
Am Ende war noch Zeit für ein Gruppenfoto.
Kurz nach 15 Uhr rollten die Busse mit glücklichen Männern vom Gelände.
Ode an die Brüderlichkeit
Männer, wir haben einander kennen gelernt.
Wörtlich: gelernt, einander zu kennen.
Zuerst: mit den Augen. Haben taxiert, gewertet, geurteilt, verglichen, abgegrenzt.
In Schubladen gesteckt.
Automatisch, blitzschnell, fast unbewusst.
Das macht unser Hirn so.
Dann haben wir einander gehört. Zugehört.
Mit ganzer Aufmerksamkeit, und bald mit offenem Herzen.
Das erste Bild hat sich verändert.
Wir haben uns gespürt.
Wir haben uns gefühlt.
Wir haben uns berührt. Auf der Haut und sehr viel tiefer.
Wir haben uns neu gesehen, mit anderen Augen.
Mit dem Herzen.
Ein völlig anderes, ganz neues Bild.
Uns mag fast beschämen, wie schnell, oberflächlich, hart und oft falsch unser erstes Urteil war.
Nun sind wir in unserem Mannsein gestärkt.
Was uns verbindet, ist unser Geschlecht.
Das heißt uns: Mann.
Uns alle.
Groß, klein, dünn, dick, krumm oder runzlig – auch darin haben wir einander gesehen.
Mit ebenso schnellem Vergleichen und Einordnen.
Zum Verbindenden der Männlichkeit gab uns die Natur die Konkurrenz.
Die führt zu Erhebung, Verdrängung, Unterdrückung, Diskriminierung, Feindschaft,
Mord und Krieg. Auch zu Unsicherheit und Depression.
Der Geist, das Herz, die Seele
geben uns die Chance der Brüderlichkeit,
die wahre, redliche Verbundenheit.
Die kann Toleranz, Akzeptanz, kann Liebe und Frieden.
Die Brüderlichkeit kann wahres Miteinander.
Männer: lasst uns diese Brüderlichkeit leben,
in die Welt bringen,
als positive Kraft,
als schöpferische Energie,
als alltägliches Prinzip
und als bewahrende Macht.
Zusammen mit dem Weiblichen
– in uns und um uns –
Für eine bessere Welt.
29.6.2025
Sven Ove Schindler
Samstag, 28. Juni

Nach dem eindrücklichen Morgengebetsritual verlassen die Männer durch das Tor das Gelände für ihre Solozeit in der Natur. Spannend wie alle Jahre ist, ob die Männer unseren Rückruf hören und zeitnah zurückkehren.
Es hat funktioniert! Nach den abschließenden Ritualen wurde am Feuer noch ein wenig gefeiert.
Freitag, 27. Juni

Der Tag ist gut gefüllt mit Morgenmeditation, Morgengebetsritual, Tagebuchzeit, Council in der Hüttengruppe, Gemeinschaftsritual am Nachmittag und abendlicher Einstimmung auf die Solozeit am Samstag. Die Männer haben Gelegenheit, den Raum der Stille zu besuchen.
Donnertsag, 26. Juni

In der Nacht hatte es ein wenig geregnet – aber der Tag begrüßte uns mit einem fröhlichen Weckton und Sonnenschein. Nach Morgenmeditation und Frühstück trafen wir uns zum Morgengebetsritual im „Heiligen Raum“.
Nach dem bewegenden Gemeinschaftsritual am Nachmittag sind die Männer jetzt im Schweigen bis zum Abendbrot.
Mittwoch, 25. Juni

Heute sind 30 Teilnehmer zur Männerinitiation 2025 angekommen. Jeder wurde mit einem Glockenschlag willkommen geheißen. Sie haben sich in ihren einfachen Hütten eingerichtet und die ersten beiden Treffen im „Heiligen Raum“ erlebt. Die Männer haben Trommeln dabei oder konnten eine ausleihen und so gab es am Abend schon mal eine gemeinsame Trommelrunde.
Den Tag beschloss ein zwangloses „Social“ und den Abschluss bildete ein gemeinsam gesungener Kanon bei den Fahnen. Und wow – das ging sogar vierstimmig.