Dabei und dran bleiben

Wieso bin ich noch hier?

Ich bin 2007 initiiert worden und arbeite seitdem mehr oder weniger intensiv bei Männerpfade mit.

Habe ich sonst keine Hobbys oder Lebensinhalte?

Oh doch! Ich tanze, spiele Tennis, lebe in einem Wohnprojekt, bin verheiratet und Vater, bin in einer Männergruppe, habe ein großes soziales Netzwerk …

Und doch! Ich bin mehr denn je intensiv bei Männerpfade aktiv.

Warum, warum hält das so lange?

Die Initiation hat mir mehreres gezeigt und viele Erkenntnisse sind erst im laufe der letzten 16 Jahre richtig zu mir durchgedrungen.

Ich kann wieder glauben. Die Institution Kirche hatte das für mich nahezu unmöglich gemacht. Und ich habe erfahren und erfahre weiterhin, dass es Glauben gibt, der für mich lebbar ist und sich deutlich von Kirche abgrenzt. Und ich bin Kirchenmitglied geblieben, weil es meine spirituelle Quelle ist, auch wenn ich jetzt woanders stehe und anders glaube.

Ich werde älter und ältere Männer sind oft allein. Ältere Männer haben oft kein Bild davon, was es bedeutet Ältere oder gar Älteste zu sein. Bei Männerpfade habe ich Brüder, die mit mir auf dem Weg sind, das zu erforschen und sich darin üben etwas bereit zu stellen, etwas anzubieten und den Archetyp des Magiers und des Großvaters sichtbar zu machen.

Und die tiefste Erfahrung ist erst in den letzten Jahren wirklich bei mir angekommen bzw. für mich wirklich spürbar. Ich bin mit allem verbunden. Ich hadere nicht mehr (so sehr) mit meinem Schicksal. Es passiert tägliches schmerzvolles und was wir Menschen einander antun ist schrecklich. Ich leide mit und wenn mich auch Verlust und Schmerz trifft, so ist das auch ein Zeichen dafür, dass ich mit allem verbunden bin. Wieso sollte bei mir nicht auch was von all dem Leid landen.

Ich bin verbunden mit Männern weltweit, die die Erfahrung der Initiation teilen und weitergeben. Ich bin verbunden mit wunderbaren Männern bei Männerpfade.

Es gibt für mich keinen Grund das aufzugeben und darauf zu verzichten.

Josef

Eine Antwort auf „Dabei und dran bleiben“

  1. Josef, deine Worte berühren mich. Ich übe aus aktuellem Anlass Leid anzunehmen.

    „Wieso soll von dem ganzen Leid nicht auch ein Teil bei mir landen.“ Auch ich bin ein Teil davon und auch ich trage meinen Teil des Leids.

    Danke für deinen Text!

    Herzlich Trond

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